17.06.22

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Hundefutter aus Insekten - Vorteile und Nachteile

Als Hundebesitzer ist man immer auf der Suche nach neuen und gesunden Wegen, seine Vierbeiner zu ernähren. Insektenfutter genießt dabei einen ausgezeichneten Ruf. Nahrhaft, gut verträglich und nachhaltig soll es sein. Doch ist das wirklich so?

Wir haben uns intensiv mit den Vorteilen und Nachteilen von Hundefutter aus Insekten auseinandergesetzt. Lest weiter und erfahrt was wir gelernt haben.

Die Vorteile von Hundefutter aus Insekten


Hundefutter aus Insekten ist gesund

Insekten könnten geradezu als Superfood bezeichnet werden. Sie sind ein toller Eiweißlieferant und sind reich an Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen.

Insekten enthalten alle 8 für Hunde essentiellen Aminosäuren. Sie sind daher eine sehr hochwertige Proteinquelle und stehen Rindfleisch, Hühnerfleisch oder Fisch um nichts nach. Im Gegenteil.

Insekten haben einen hohen Anteil an hochwertigen ungesättigten Fettsäuren, Vitaminen und Mineralstoffen wie zum Beispiel Kupfer, Eisen, Magnesium, Mangan, Selen und Zink. Sie sind also ausgezeichnete Nährstofflieferanten, nahrhaft und gesund.


Hundefutter aus Insekten ist gut verdaulich

Bei Fütterungsversuchen mit Insektenfutter hat sich gezeigt, dass die Rohprotein-Verdaulichkeit gegenüber Futter mit Hühnerfleisch gleich, aber die Rohfett-Verdaulichkeit signifikant höher ist. Bei Verwendung des Insektenfutters als Alleinfuttermittel hat sich auch die Kotqualität erhöht. Die Details der Studie könnt ihr hier nachlesen.


Hundefutter aus Insekten ist nachhaltiger

Im Vergleich zu anderen Nutztieren lassen sich Insekten ganz einfach nachhaltig und artgerecht halten. Der Ressourcenverbrauch beschränkt sich im Vergleich zu Fleisch aus industrieller Herstellung auf einen Bruchteil. Die Züchtung von Insekten verbraucht sehr wenig Platz und Wasser und stößt wesentlich weniger CO2 aus.

 

Hundefutter aus Insekten ist im Vergleich zu Fleisch wesentlich nachhaltiger.

 

  • Wasserverbrauch pro 1 kg: 1 l bei Insekten vs. 5.000 bis 15.500 bei Fleisch (je nach Nutztier)
  • Futtermittelverbrauch pro 1kg: 2 kg bei Insekten vs. 8 kg bei Fleisch
  • Proteingehalt: 60 % bei Insekten vs. nur 50 % bei Fleisch
  • Essbarer Anteil des Nutztiers: 80 % bei Insekten vs. nur 40 % bei Fleisch
  • CO2-Ausstoß pro kg: 0,15 kg bei Insekten vs. 1,1 kg (Huhn) bis zu 14,8 kg (Rind !)

In unserem Blogbeitrag zur Nachhaltigkeit von Hundefutter findet ihr noch weitere wissenswerte Details.


Insekten können leichter artgerecht gezüchtet und fast vollständig genutzt werden

Insekten benötigen im Vergleich zu Hühnern oder Rindern extrem wenig Platz und fühlen sich dicht an dicht am wohlsten. Die Larve der schwarzen Soldatenfliege wird zudem bereits nach nur ca. 11 Tagen Aufzucht weiterverarbeitet.

Die Larven werden dafür entweder stark abgekühlt (-18° C) oder erhitzt (über 100° C).

Laut derzeitigem Forschungsstand haben Insekten auch kein Schmerz- oder Leidempfinden wie Säugetiere. Die Frage nach einer möglichst schonenden Tötung stellt sich natürlich trotzdem.

Ein weiterer Vorteil ist, dass der Großteil der Larve zu Futter verarbeitet werden kann. Im Vergleich zu Hundefutter aus Fleisch, wo entweder viele "Abfälle" entstehen oder das Futter überhaupt aus diesen Abfällen hergestellt wird, ein großer Vorteil.


Kein Einsatz von Antibiotika

Soweit wir recherchieren konnten, werden in der Insektenzucht keine Antibiotika oder Medikamente verabreicht. In diesem Feld ist wohl noch einiges an Forschung fällig. Aber wie es aussieht, ist Hundefutter aus Insekten auch in der Hinsicht unbedenklich :)


Hundefutter aus Insekten ist ideal für Hunde mit Allergien oder sensiblen Mägen

Für Hunde, die allergisch auf tierisches Protein reagieren, kann Futter auf Insektenbasis die Lösung sein. Da Insekten eine sehr seltene Proteinquelle sind, können die meisten Hunde das Insektenfutter unbeschwert fressen.

Zudem ist es sehr gut verdaulich, weshalb Hundefutter aus Insekten auch ideal für sensible Hunde ist.

Sollte dein Hund Beschwerden haben, frag deinen Tierarzt um Rat. Er kann dir sicher bestätigen, dass Insektenprotein auch bei vielen anderen Erkrankungen zu einem beschwerdefreiem Hundeleben beitragen kann.


Hundefutter aus Insekten schmeckt

Unsere Test(fr)esser waren begeistert!


Die Nachteile von Hundefutter aus Insekten


Ganz ehrlich, wir haben noch nicht viele Nachteile gefunden. Zumindest nichts, was nicht auch für Futter aus Fleisch gelten würde. Aber wir wollen nicht unkritisch sein. Hier also, was wir bisher aufgeschnappt haben.

Insekten-Importe verschlechtern die CO2-Bilanz

Wie wir oben gesehen haben, sind Insekten in der Zucht weniger ressourcenintensiv und haben daher einen wesentlich geringeren ökologischen Fußabdruck als Fleisch. Die Bilanz verschlechtert sich aber natürlich, wenn lange Transportwege ins Spiel kommen. Zum Beispiel durch Insekten-Importe aus Asien.

Nicht jeder Hersteller gibt an, woher die Insekten in seinem Futter kommen.

Wer hier etwas zu verbergen hat, kommt auch nicht in unser Sortiment. Die Larven vom Hersteller Ofrieda zum Beispiel kommen ausschließlich aus Europa - genauer gesagt aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden.


Die Futter-Auswahl ist noch recht beschränkt

Google spuckt zwar relativ viele Ergebnisse aus. Hinter den ganzen Marken stecken dann aber oft die gleichen Hersteller, die für Großabnehmer unter eigenem Label produzieren. Das ist jetzt per se kein Nachteil, aber vllt weniger transparent als man es sich als Konsument wünschen würde.


Energieaufwand für gleichbleibende Temperatur in der Zucht

Auch in der Insektenzucht müssen artgerechte Klimabedingungen herrschen. Neben der produzierten Eigenwärme ist dafür in kälteren Breitengraden ein zusätzlicher Energieaufwand für eine gleichbleibende Wärme notwendig. Das wiederum kann zu einem höheren Stromverbrauch führen, als unter idealen natürlichen Klima-Bedingungen.

Umso wichtiger ist es, dass man auch das beim Hersteller hinterfragt.


Wenige Standards und unangepasste politische Regelungen

Es gibt kaum standardisierte Bedingungen oder Automation in der Insektenzucht. Jede Zuchtstätte ist für die Qualität ihrer Insekten selbst verantwortlich. Die fehlenden Standards gehen mit erhöhten Produktionskosten einher, da quasi jeder alles selbst neu erfinden muss.

Auch unangepasste Gesetze verschlechtern die Produktionsbedingungen unnötig. Zum Beispiel müssen Insekten als Nutztiere definiert werden, damit sie für die Futterherstellung verwendet werden können. Nutztiere dürfen in Europa wiederum nur mit bestimmten Futtermitteln gefüttert werden. Und das, obwohl sich Insekten auch nachhaltiger und ressourcenschonender von Abfällen aus der Lebensmittelindustrie ernähren könnten.

Man kann nur hoffen, dass sich Insekten weiter als Nahrungsmittel (auch für Menschen) etablieren und sich die Standards und geseztlichen Rahmenbedingungen verbessern. Mit dem Verkauf von Hundefutter aus Insekten und unserer Kommunikation zum Thema wollen wir dazu einen Beitrag leisten :)

 

Quellen:
https://aok-erleben.de/artikel/ein-vergleich-fleisch-fisch-oder-grashuepfer
https://www.fao.org/edible-insects/
https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/auswaehlen-zubereiten-aufbewahren/insekten-essen-eine-alternative-zu-herkoemmlichem-fleisch-33101
https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Insekten-essen-Klimafreundlicher-Fleischersatz,insektenfood100.html
https://foodinsects.de/insekten-entdecken/3-gruende-insekten-zu-essen/

 

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Uns haben vor der Futterumstellung bei Oscar viele Fragen beschäftigt. Deshalb haben wir uns intensiv mit dem Thema Hundefutter aus Insekten auseinandergesetzt und sind nun so überzeugt, dass wir sogar einen Online Shop gegründet haben. Aber finde selbst heraus, was wir bisher gelernt haben.

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Produktübersicht Ofrieda Hundefutter